Little House On The Prairie

As the ferry docked at the port of Piraeus, I awoke from a short night of sleep on the carpeted floor of the ferry and looked around; the days had merged. Had it been dark between departure and arrival at all? I shouldered my backpack, rubbed the sleep from my eyes and tried to get my bearings. Two phone numbers and “Korinthos”, the name of a railway station, were written on the little piece of paper that I held in my hand. After almost eight month of traveling, I’m an expert in asking for directions and finding trains. Even through the blistering midday heat, I succeeded in transferring to another train in an abandoned station. I arrived in Korinthos a little early and I found myself alone on the platform. A man appeared and asked me if I needed help. I declined and tried to explain him that I would be picked up immediately. He didn’t leave my side until I told him that it was my boyfriend who was on his way to pick me up. He disappeared from my view and I thought to myself that if he was still in the station, he must have been terribly confused when my ride became visible moments later. The man who emerged from a battered blue compact car and greeted me was about fifty years old. The hand he extended out to me as a welcome was cracked and dusty and he was wearing a baggy shirt with some holes in it and his pants were caked with earth. The man smiled warmly and introduced himself as Konstantin.

SAM_0402The Korinthos canal, just a few minutes driving by bike from the farm

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Das schlimmste auf dem Bauernhof ist nicht die Hühnerscheiße.

Wenn die Nächte kurz sind, ein paar Stunden Schlaf auf dem Teppichboden einer Fähre, verschmelzen die Tage. War es zwischen Abfahrt und Ankunft überhaupt dunkel? Im Hafen von Piräus schultere ich meinen Rucksack, reibe mir den Schlaf aus dem Augen und versuche mich zu orientieren. Auf einem kleinen Zettel in meiner Hand stehen zwei Handynummern und der Name eines Bahnhofes: Korinthos. Nahe Korinthos befindet sich der Bio-Bauernhof, den ich über das WWOOFER Netzwerk gefunden habe, auf dem ich die nächsten zwei Wochen arbeiten will. Nach fast acht Monaten Reise habe ich Erfahrung im Menschen fragen und Züge finden. Sogar das Umsteigen an einem Geisterbahnhof in der flimmernden Mittagshitze gelingt mir und so komme ich schließlich früher als erwartet in Korinthos an.

Außer mir wartet niemand auf dem Bahnhof. Ein Mann fragt mich, ob er mir helfen könne. Müde winke ich ab und versuche zu erklären, dass ich gleich abgeholt werden sollte. Er geht nicht bis ich ihm sage, es wäre mein Freund, der mich gleich abholen würde. Falls der Mann noch ein paar Momente länger am Bahnhof gewartet haben sollte, muss sich ihm ein merkwürdiges Bild geboten haben.
Denn der Mann, der wenig später aus einem verbeulten blauen Kleinwagen aussteigt und mich begrüßt, ist um die fünfzig Jahre alt. Die Hände, die er mir zur Begrüßung reicht, sind rissig und staubig. Er trägt ein ausgebeultes Hemd mit einigen Löchern und an seiner Hose klebt Erde. Seine zweckmäßige Arbeitskleidung erinnert mich an meine Familie in Breb. Ein wenig später wird Alexandra, seine Frau, mir eine Tomate an ihrem T-shirt polieren. Sowie Christis Mutter in Breb schnell noch einmal mit dem Ärmel über die Teller fuhr, wenn sie ihr nicht sauber genug erschienen.
Der Mann stellt sich als Konstantin vor und lächelt mich herzlich an.

SAM_0402Der Korinthos-Kanal. Mit dem Fahrrad nur weniger Minuten von dem Hof entfernt. Continue reading

Thessaloniki Street Art

a few words in English about the pictures

Ich freue mich sehr, dass Nora sich unter dem letzten Post Graffitibilder gewünscht hat. Zum einen gab mir das die Gelegenheit rauszufinden wie die WordPressslideshow funktioniert, und zum anderen ist das der vielleicht leichteste Post seit… immer!

Die Bilder sind bis auf wenige Ausnahmen an einem Sonntagnachmittag in Thessaloniki entstanden. Normalerweise ist die Stadt keine Geisterstadt sondern voller nicht-geschlossener Läden (also sind die tags und graffitis auf den Rolläden oft gar nicht zu sehen) und Studenten.

Die Berlinerin Julia Tulke hat ihre Masterarbeit über Street Art in Athen geschrieben. Im Interview mit der Süddeutschen erzählt sie einiges über Counterpropaganda und die Rolle, die Street Art in der Krise spielt. Das Interview mit Julia Tulke könnt ihr hier lesen.

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Mein NSA-Skandal Teil 1 – Die antiamerikanische Revolution und Kalaschnikows

Meine momentane Unfähigkeit zu bloggen macht, dass ich nun schon fast retrospektiv auf meine Zeit in Griechenland blicke.. Da es mir bisher nicht so wirklich gelungen ist, einen roten Faden in all meine Begegungen hier zu bringen, habe ich überlegt, was mich persönlich in durch die Zeit begleitet hat. Abgesehen von meinem Nicht-Bloggen. Nach einiger Überlegung bin ich auf den NSA-Skandal gekommen.

Während Snowden Dokument für Dokument veröffentlichte und die deutschen Medien sich warm liefen in der NSA-Berichterstattung, arbeitete ich auf einem griechischen Bio-Bauernhof. Das klingt etwas idyllischer als es war. Wenn man an einen Bauernhof denkt, so denkt man seltener an das Geräusch der Wasserpumpe neben dem Schlafzimmer oder das Rauschen der Autobahn hinter den Feldern. Eine weitere Lektion gegen die Idealisierung des Landlebens verpassten mir die Disteln, hinter denen sich die langen Reihen voller Tomatenpflanzen geschickt verborgen. Die kleinen Stacheln der trockenen Pflanzen hängen noch heute in meinen Klamotten, meine Freizeit verbringe ich damit sie einzeln mit einer Pinzette aus dem Stoff zu ziehen (Hat jemand eine bessere Idee?).

SAM_0331

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